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Wildtierschutz Deutschland e.V. - www.wildtierschutz-deutschland.de - harryandanimals@gmail.com - Gmail
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Posted: 12 Mar 2013 09:22 AM PDT Von Abschaffung der Jagd In den weiträumigen italienischen Nationalparks wird seit Jahrzehnten nicht mehr gejagt. Gran Paradiso ist der bekannteste und zugleich der größte italienische Nationalpark. Seit 1922 ist in dem 72.000 Hektar großen Waldgebiet die Jagd abgeschafft. Wir sprachen mit dem Tierarzt Bruno Bassano, der für die gesundheitlichen Belange der Tiere im Nationalpark Gran Paradiso verantwortlich ist. Welche Tiere leben im Nationalpark Gran Paradiso? Bassano: In unseren Bergen leben verschiedene Huftiere, insbesondere der Steinbock, der unser Symbol ist, und natürlich auch viele Gemsen. Zur Zeit sehen wir auch wieder Rehe und Hirsche, aber in kleiner Anzahl und nur in Teilbereichen. Die Wildschweine leben nur in niedrigeren Lagen, etwa bis 2000 m Höhe. Dann haben wir verschiedene Hasenarten. Unter den Fleischfressern finden wir natürlich Füchse und verschiedene Arten von Mardern. In jüngster Zeit sind auch wieder Luchse und Wölfe gesehen worden. Heimisch ist in Gran Paradiso auch der Goldadler - und immer öfter werden auch Bartgeier gesehen, welche im ganzen Alpengebiet wieder eingeführt werden. Und natürlich leben hier überall Murmeltiere. In Deutschland wird auch in Nationalparks gejagt. Wird bei Ihnen im Nationalpark Gran Paradiso gejagt? Bassano: Nein, seit Gründung des Nationalparks im Jahre 1922 gibt es keine Jagd mehr. Es gab einige kurze Zeiten am Anfang und dann in den Jahren 1965-69, in denen selektiv etwas gejagt wurde auf Druck von außen. Aber es wurden nur alte oder kranke Tiere getötet. Das kann man nicht als übliche Jagd definieren, in der frei lebende Tiere abgeschossen werden um die Zahl zu vermindern. Seither wird gar nicht mehr gejagt. Entstanden daraus Schwierigkeiten? Denn hier bei uns in Deutschland sagt man, wenn es keine Jagd gibt, würden die Tiere überhand nehmen. Bassano: Wir haben nie Schaden gehabt und mussten nie die Population der Tiere irgendwie verringern. Selbst als die Population der Steinböcke auf 6000 Tiere anstieg, haben wir keine Probleme mit Schäden gehabt. Ein Hauptargument der Jäger in Deutschland ist, dass die Rehe die jungen Bäume im Wald fressen. Wenn man in ganz Italien oder in ganz Deutschland die Jagd abschaffen würde, meinen Sie, dass der Verbiss ein Problem wäre? Bassano: In bestimmten Gegenden, in denen z.B. die Anzahl der Hirsche groß ist, könnte es natürlich einige Schwierigkeiten für die Aufforstung oder für die Erneuerung der Pflanzen bringen. Hier sind Umzäunungen der neuen Aufforstungen sicher angebracht. Es ist klar, dass man bestimmte Grenzen erreicht, wenn der Eingriff der Tiere auf die Pflanzen zu groß ist. Aber ich muss hier daran erinnern, dass diese Probleme den Jägern hausgemacht sind. Und natürlich passt sich die Pflanzenwelt dem Tierbestand an und umgekehrt. Es kommt darauf an, was man mit dem Wald vorhat. Wenn man bei uns in Deutschland aufforstet, werden oft 20.000 Bäume gepflanzt, obwohl letztendlich Platz nur Platz für 2.000 oder 3.000 ausgewachsene Bäume ist. Der größte Teil wird also ausgeschlagen. Davon fressen die Tiere doch nicht einmal einen Bruchteil... Bassano: Genau, das meinte ich, als ich sagte, es kommt darauf an, was man mit dem Wald vorhat. Wenn der Wald aus rein wirtschaftlichen Gründen gepflanzt wird - so, wie es die Förster sehen, welche den Wald als Produktion von Holz ansehen - dann ist es klar, dass ein Huftier wie der Hirsch Probleme verursachen kann. Wenn man aber den Wald aus ökologischer Sicht betrachtet, dann muss dieses Problem nicht existieren; dann werden Tier und Pflanze ein Gleichgewicht finden. Es ist aber klar: Immer wenn der Mensch eingreift und - so, wie es in manchen Gebieten in der Schweiz passiert ist - in den Lawinenschluchten Nadelbäume pflanzt, die für dieses Gebiet nicht üblich sind, dann ist es möglich, dass die Steinböcke diesen Pflanzen Einhalt gebieten. Aber die Pflanzen wuchsen ursprünglich nicht dort.
Immer mehr Ökologen kommen zu dem Ergebnis, dass sich Tierpopulationen selbst regulieren würden, wenn man sie nur ließe. Bassano: Das beobachten wir auch in Gran Paradiso. Insbesondere im Winter sterben etliche Tiere. Wenn der Schnee schmilzt, kommen die Füchse und fressen das Aas. In Deutschland sagt man, dass es notwendig sei, die Füchse zu jagen, weil sonst die Hasen aussterben würden. Sind im Nationalpark die Hasen schon ausgestorben? Bassano: (lacht) Nein, nein, wir haben sehr viele Hasen, eine große Population von verschiedenen Hasenarten und Wildkaninchen. Bei uns in Deutschland ist ein weiteres Argument für die Jagd auf Füchse die angebliche Gefahr durch Tollwut und den Fuchsbandwurm. Bassano: Bei den Tollwut-Epidemien in den 70er Jahren kam man zu dem Ergebnis, dass es falsch war, die Füchse zur Bekämpfung der Tollwut zu jagen. Durch die Jagd auf Füchse mussten die Füchse ihre Reviere verlassen, was zur Ausbreitung der Krankheit führte. Deswegen ist man in Italien inzwischen zur Impfung übergegangen. Im Nationalpark vertreten wir bezüglich der Gesundheit der Tiere den Standpunkt, dass wir den natürlichen Lauf der Dinge lassen - damit sich ein Gleichgewicht innerhalb der Population der Füchse einstellen kann. Glauben Sie, dass die Jagd aus irgendwelchen ethischen oder ökologischen Gründen notwendig ist? Bassano: Ganz klar: Nein! Derzeit ist in Italien im Großteil des Landes die Jagd erlaubt. Unter ökologischen Gesichtpunkt ist es daher sehr wichtig, dass die Anwesenheit des Menschen als Jäger wenigstens in den Parkgebieten ausgeschlossen wird um die natürliche Evolution mancher Tierarten ohne Eingriff durch den Menschen zu messen. In den anderen Gebieten, für die bislang keine Schutzregelung gilt, wird die Abschaffung der Jagd eine politische Entscheidung sein. Wenn einer an eine alte oder ursprüngliche Tradition des Menschen als Jäger anknüpfen will - dann ist es klar, dass Elemente ins Spiel gebracht werden, die mit der Ökologie nichts zu tun haben. Das Ziel der Jäger ist, die Zahl ihrer Opfer konstant hoch zu halten. Die Umwelt würde sich selbst optimal erhalten mit einem inneren Regelungsmechanismus, ohne dass der Mensch schießt. Ich sehe für die Jagd wirklich keine andere Funktion, als dass es ein Vergnügen ist. Auch in Deutschland mehren sich die Stimmen, dass sich Tierpopulationen von selbst regulieren würden, wenn man sie nur ließe. Können Sie sich nach Ihren Erfahrungen im Nationalpark vorstellen, dass man auch in Deutschland ohne Jagd auskäme? Über diesen Link online shoppen und Wildtierschutz Deutschland unterstützen (ohne Extrakosten) Auch interessant: Jagdfreier Kanton Genf hat internationale Bedeutung für den Vogelschutz |
Dettelbach: Richter "befrieden" Grundstücke - Jagdgegner bekommt recht - Der Anti-Jagd Blog - News über Jagd & Wildtiere
Dettelbach: Richter "befrieden" Grundstücke - Jagdgegner bekommt recht - Der Anti-Jagd Blog - News über Jagd & Wildtiere
Zwei weitere bisher dem Jagdrecht unterliegende Flächen in der Region sind "befriedet".
Jagdgegner aus dem Landkreis Kitzingen bekommt recht
Jagd-Verbot auf seinen Feldern: Stefan Körber gewann einen Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht Würzburg.
Zwei weitere bisher dem Jagdrecht unterliegende Flächen in der Region sind "befriedet".
Das Verwaltungsgericht Würzburg (VG) hat nach einer Klage von Stefan Körber (39) entschieden, dass auf Grundstücken in Dettelbach und Mainsondheim ab April bis auf weiteres nicht auf Wildtiere geschossen werden darf.
Das Landratsamt Kitzingen hatte sich geweigert, dem Antrag des Industriemechanikers stattzugeben und dort das Ruhen der Jagd anzuordnen. Der Mann aus Mainsondheim macht ethische Gründe geltend. Körber ist Veganer (Veganer verzichten auf tierische Produkte) und lehnt die Jagd kategorisch ab: "Ich will nicht, dass auf meinen Grundstücken Tiere totgeschossen werden." Er und sein Anwalt Dominik Storr aus Neustadt am Main (Lkr. Main-Spessart) sehen den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) und den Verwaltungsgerichtshof in München (VGH) auf ihrer Seite.
Das noch geltende deutsche Jagdrecht sieht vor, dass Eigentümer von Grundflächen eines Jagdbezirks automatisch eine so genannte Jagdgenossenschaft bilden. 2012 hatte der EGMR entschieden, die Zwangsmitgliedschaft in der Jagdgenossenschaft sei für Menschen, die das Töten von Tieren aus ethischen Erwägungen ablehnen, unverhältnismäßig hart und verstoße folglich gegen die Menschenrechte. An der Zwangsmitgliedschaft stößt sich auch Körber. Er wolle selbst entscheiden, wo er Mitglied sei und wer sein Eigentum betreten dürfe.
Vor diesem Hintergrund ergingen Ende Januar Eilentscheidungen des VGH, die Jagdgegner aus den Landkreisen Bad Kissingen und Würzburg einstweiligen Rechtsschutz gewährten (diese Zeitung berichtete).
Auf die Rechtsprechung von EGMR und VGH nimmt nun auch die 5. Kammer des VG Würzburg Bezug und lässt die Jagd auf den 2,5 Hektar großen Grundstücken des Mainsondheimers bis zur Entscheidung in der Hauptsache ruhen. Das Landratsamt Kitzingen hatte unter anderem argumentiert, mit der Gewährung einstweiligen Rechtsschutzes würden vollendete Tatsachen geschaffen, schließlich werde das Jagdrecht gerade geändert, der Gesetzentwurf habe das Bundeskabinett schon passiert.
Das VG teilt die Bedenken des Amtes nicht. Die nach dem EGMR-Urteil nötige Neuregelung des Bundesjagdgesetzes werde frühestens im April 2014 in Kraft treten. So lange dürfe der in seinen Grund- beziehungsweise Menschenrechten betroffene Eigentümer der Grundstücke nicht vertröstet werden.
Vorläufig weiterhin anzuwenden sind nach der Rechtsprechung, auch der des VG, die Vorschriften über die Wildfolge. Ein Tier, das in einem benachbartem Revier "krankgeschossen" wurde, darf auch dann erlegt werden, wenn es auf ein Grundstück des Antragstellers flüchtet. Das sei notwendig, um weitere Schmerzen oder Leiden des Tieres zu verhindern, so die Richter.
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